Bei der Heidelberg Retina Tomographie (HRT) handelt es sich um ein laserdiagnostisches Verfahren, mit dem der Sehnervenkopf (Papille) tomographisch dreidimensional vermessen wird. Das Verfahren basiert auf dem Prinzip der konfokalen Laser-Scanning-Tomographie, bei der durch einen ungefährlichen Laserstrahl 28 Millionen Datenpunkte erfasst werden, die eine sehr genaue Analyse der Strukturen des Sehnervenkopfes ermöglichen. Dadurch kann eine Primärdiagnostik und nach Wiederholungsuntersuchungen (in der Regel im Abstand von 12 Monaten) eine Verlaufsanalyse der Krankheit durchgeführt werden. Bei Glaukomverdacht können im Rahmen der Erstuntersuchung auffällige Papillenbefunde mit den Werten einer Datenbank von gesunden Patienten verglichen werden. Bei Glaukompatienten mit drucksenkender Therapie oder nach Operation kann durch das HRT die Befundstabilität im Verlauf überprüft, das Therapiekonzept bestätigt oder eine Optimierung eingeleitet werden.
Die Durchführung der HRT-Untersuchung ist völlig schmerzlos und beansprucht nur einen kurzen Zeitraum von 5-10 Minuten. In der Regel kann die Tomographie bei normaler Pupillenfunktion durchgeführt werden, selten ist eine medikamentöse Pupillenerweiterung zur Qualitätssteigerung notwendig.
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